Round up und Co – unser täglich Brot

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Eine Veranstaltung für LandwirtInnen und VerbraucherInnen über mögliche Gesundheitsgefahren von Pflanzenschutzmitteln

Am 17. 02. 2015 um 19 Uhr findet in Dörverden-Westen ein Info-Abend zum Einsatz von glyphosat-haltigen Pflanzenschutzmitteln wie zum Beispiel „Round up“ statt. Prof. Dr. Monika Krüger, die intensiv an der Universität Leipzig zu diesem Thema geforscht hat, wird über mögliche gesundheitliche Auswirkungen des Pflanzenschutzmittels Glyphosat sprechen. Ziel des Abends ist, sowohl mit Landwirten als auch mit Verbraucherinnen über die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln in der Region ins Gespräch zu kommen.

Glyphosat ist Bestandteil von Unkrautvernichtungsmitteln wie „Round up“ und das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid. Bei uns wird das Mittel auf dem Feld zum Beispiel vor der Maissaussaat eingesetzt, um den vorherigen Bewuchs abzutöten. Auffällig sind dann die vielerorts zu beobachtenden gelb-braunen Flächen im Frühjahr. Zur Ernteerleichterung in Getreide ist bis 14 Tage vor der Ernte, unter bestimmten Bedingungen,  ein Einsatz dieses Pflanzenschutzmittels möglich. Auch im Hausgartenbereich kommen glyphosat-haltige Herbizide zum Einsatz.

Im letzten Jahr hatte eine Studie des BUND für Aufsehen gesorgt. In einer europaweiten Untersuchung wurden menschliche Urinproben auf Glyphosat-Rückstände getestet. In Deutschland waren 70 Prozent der Stichproben durch das Herbizid belastet. In den USA wurde Glyphosat außerdem in teilweise erheblichen Konzentrationen in Muttermilch nachgewiesen.

Während das Bundesamt für Risikoforschung (BfR) davon ausgeht, dass von Glyphosat keine Gesundheitsgefahr ausgeht, warnen Umweltverbände und einzelne WissenschaftlerInnen vor verheerenden Auswirkungen des Stoffes auf Mensch und Umwelt. Laut Angaben des BUND wirkt Glyphosat toxisch auf menschliche Zellen, z.B. Embryonal- und Plazentazellen. Außerdem stehen glyphosat-haltige Herbizide im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen, was sich negativ auf Schwangerschaften auswirken kann.

Bei dem in der Landwirtschaft herrschenden hohen Kostendruck können durch den Einsatz des Herbizids Arbeitsschritte eingespart und so der Anbau scheinbar rentabler gestaltet werden. Deshalb wird der Einsatz auch von offiziellen Stellen in der Landwirtschaft empfohlen.

Im Anschluss an den Vortrag von Prof. Dr. Monika Krüger laden die Organisatoren zu einer offenen Diskussion ein.